Federsatz und Spurverbreiterung

  • Hallo Octaviafreunde.


    Dies ist mein erster Threat hier im Forum und mein erster Beitrag. Es tut mir leid wenn es hier unpassend ist, aber ich wüsste nicht wo sonst.
    Also es geht um folgendes:
    Ich habe mir einen Octavia Kombi 1Z 1.6TDI gekauft und 225/45 17Zoll Pegasus Felgen drauf. Nun möchte ich gern Tieferlegungsfedern (30/30) von Eibach einbauen, wobei ich nun auch feststelle, das viele für die Optik Spurplatten reinbauen...
    1. Welche Spurplatten sind am besten (reichen 10mm) pro Seite für eine abschließende Optik zum Kotflügel?
    2. Muss ich spezielle Bolzen Kaufen um die 10mm mehr an Spurplatte auszugleichen oder reichen die Serienbolzen?
    3. Wie steht die Gefahr einer Durchfederung und ein folglicher Schaden am PKW bei voller Beladung?


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Denn mein Auto soll ein wenig mehr an Sportlichkeit erhalten. Bin bisher nur Seat gewohnt, und das war vom Fahrwerk absolut genial hart.


    Grüße
    Stef :)

  • Hi,


    da ich Deinen einleitenden Angaben nicht entnehmen kann, ob es sich um ein Neu- oder Gebrauchtfahrzeug handelt, fange ich mal so an:


    aus eigener Erfahrung halte ich den Einbau von Tieferlegungsfedern unter Beibehaltung der Originaldämpfer bei einer Laufleistung von mehreren 10.000 km für nicht empfehlenswert. Hintergrund ist die Tatsache, dass sich die Dichtringe des Dämpferkolbens mit der Dämpferrohrinnenwandung im bisherigen, serienmässigen Bereich gepaart, also zueinander eingearbeitet haben. Mit einer Tieferlegung durch nun andere Federn wird die mittlere Lage des Dämpferkolbens im Dämpferrohr um das entsprechende Mass verschoben. Bei seiner zukünftigen Arbeit überstreift der Dämpferkolben einen schon eingelaufenen Teil der Innenwandung, sowie einen bisher nicht eingearbeiteten Teil. Dieses führt in aller Regel zu einem recht kurzfristigen Versagen der Dämpfer in Form von Undichtigkeit. Bei meinem (bisherigen) Fahrzeug (Audi TT) waren es keine 20.000 km -Einbau bei 67.000 km, Ausfall bei etwa 85.000 km- . Ärgerlich, wenn man recht kurz hintereinander das ganze Fahrwerksgelumpe noch einmal aus- und wieder einbauen (lassen) muss. Und trotz penibler Arbeit ist wird auch wieder eine Vermessung/Einstellung der Fahrwerksgeometrie notwendig. Zeit und Kosten, die man sich allemal ersparen kann, wenn man denn die Hintergründe kennt.


    Zu den Spurverbreiterungen:


    Aktuell bewege ich einen RS Kombi, bei dem ich vorn 10mm/Rad und hinten 15mm/Rad mit Spurverbreiterungen unterlegt habe. Diese Kombi fahre ich mit den Zenith Serienalus, die für den Sommerbetrieb mit 225/40/18ern auf 7,5x18" ET 51 messen, und für den Winterbetrieb mit 225/45/17ern auf 7x17" ET 54 aufweisen. Das Ganze ohne jegliche Tieferlegung.


    Will man eine Tieferlegung und Spurverbreiterungen, empfehle ich zuerst die Tieferlegung zu realisieren. Da die rahmenseitige Fahrwerksaufhängung als Drehpunkt anzusehen ist, um den das Rad beim Einfedern einen Kreisbogen beschreibt, sieht man erst nach der durchgeführten Tieferlegung, welche Spurplattenstärke idealerweise gewählt werden sollte, um das Ganze im Endergebnis nicht zu mickrig erscheinen zu lassen.


    Meine aufgeführte Spurplattenkombi stellt ohne Tieferlegung m.E. das Maximum dar, insbesondere an der Vorderachse. Zudem habe ich den Vorteil, dass meine Achsen sehr mittig eingerüstet sind, so dass die Räder resp. Reifen auf jeder Achse re & li mit dem gleichen Maß abschließen. Karosseriearbeiten waren für ausreichende Freigänge nicht notwendig, jedoch wurde ich bei der Anbauabnahme darauf hingewiesen, dass die Radabdeckung schon recht kritisch anzusehen ist. Hier wäre es bei serienmässigem Fahrwerk, also ohne Tieferlegung, eigentlich besser, die 8er oder 5er Verbreiterungen zu wählen, allerdings gibt es erst ab 10mm Spurverbreiterungen mit Zentrierflansch.


    Spurverbreiterungen erlauben ab 20mm Scheibenstärke (40mm/Achse) eine direkte Schraubverbindung mit der Nabe; das Rad wird dann über die Serienschrauben mit den Spurverbreiterungen verschraubt.
    Alle anderen Spurverbreiterungen sind mit entsprechend längeren Radschauben zu befestigen. Bei H&R kann man auf der Homepage die TÜV-Gutachten einsehen und herunterladen. In diesen Aufzeichnungen ist auch eine Tabelle enthalten, die genau darstellt, welche Schraubenlänge für welche Spurplattenstärke benötigt wird.


    Schäden am Fahrzeug können bei voller Auslastung und maximaler Einfederung keine entstehen, sofern die vorschriftsmässigen Freigänge an den Rädern herbeigeführt wurden.


    Ich hoffe, ich habe mehr geholfen als zu verwirren ;)


    Gruß, silent